*WICHTIGER HINWEIS:
Am 28.01.2022 ist das neue Tierarzneimittelgesetz (TAMG) in Kraft getreten und wie Sie vielleicht wissen, ist der Blutegel ein apothekenpflichtiges Fertighumanarzneimittel und daher als Arzneimittel im Sinne des § 2 Absatz 1 Arzneimittelgesetz einzustufen.
Aus diesem Grund möchten ich Sie darüber informieren, dass nach der Regelung des § 50 Absatz 2 TAMG andere Personen als Tierärzte diese Arzneimittel bei Tieren nur anwenden dürfen, soweit sie von dem behandelnden Tierarzt verschrieben oder abgegeben worden sind und eine tierärztliche Behandlungsanweisung für den betreffenden Fall ausgehändigt wurde.
Das schränkt die Behandlung leider erheblich ein und ich habe mich entschlossen ab dem 1. Januar 2022 keine Blutegeltherapie mehr anzubieten.
Blutegeltherapie*
für Pferde und Hunde
Hirudo medicinalis - der medizinische Blutegel
Die heilende Wirkung der Blutegel ist bereits seit etwa 3000 Jahren bekannt, sie wurden und werden in der Therapie gezielt für die verschiedensten Krankheiten eingesetzt.
Während der Behandlung saugt sich der Blutegel an der Haut fest und sägt sich mit seinen Kalkzähnchen vorsichtig in die Haut. Die zwischen den drei Kiefern liegenden Speicheldrüsen sondern dabei Substanzen ab, die blutgerinnungshemmend, schmerzlindernd, entzündungshemmend aber auch antithrombotisch, gefäßkrampflösend und lymphstrombeschleunigend wirken.
Eine Behandlung dauert etwa 60 - 90 Minuten, abhängig von der jeweiligen Indikation ist oftmals eine einmalige Anwendung ausreichend.
Da die Blutegelbehandlung innere Organe wie Leber, Niere und Herz nicht belastet, ist diese Form der Therapie auch sehr gut bei älteren Tieren möglich.
Zum Einsatz kommen nur medizinische Blutegel.
Indikationen beim Pferd:
Gelenkserkrankungen - Arthritis / Arthrose (z. B. Spat, Schale)
Ataxien
Ekzeme (Sommerekzem, Mauke)
Hämatome, Ödeme, Druckstellen (Satteldruck)
akute Hufrehe
Hufrollenentzündung, Hufknorpelverknöcherung
Erkrankungen des Bänder- und Sehnenapparates (Tendinitis, Tendovaginitis, Fesselträgerentzündungen, Kreuzbandverletzungen)
Gallen (Stollbeulen, Piephacke u. a.)
Kreuzverschlag
Mastitis (Euterentzündungen)
Myogelosen
Narben, OP-Nachsorge, Wundheilungsstörungen
Nervenreizungen und -entzündungen
Phlegmone, Abszesse
Lymphabflußstörungen
Wirbelsäulenerkrankungen (Spondylose, Kissing Spines)
Indikationen beim Hund:
Gelenkserkrankungen - Arthritis / Arthrose
Gelenkfehlbildungen (Dysplasien wie HD, ED)
Ekzeme (Leckekzem, Ohrekzem)
Erkrankungen des Bänder- und Sehnenapparates
Hämatome, Ödeme, Abszesse
Mastitis (Gesäugeentzündung)
Myogelosen
Narben, OP-Nachsorge, Wundheilungsstörungen
Nervenreizungen und -entzündungen
Wirbelsäulenerkrankungen (Spondylosen, Diskopathien, Cauda equina)